1. Juli 2015: Andreas Pastoors & Tilman Lenssen-Erz: Tracking in Caves – Der Kontext eiszeitlicher Höhlenkunst im Licht indigenen Wissens

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pastoors_treckingEs war ein einzigartiges archäologisches Experiment. Im Mittelpunkt stehen Spuren, die unsere Urahnen während der letzten Eiszeit in einigen Bilderhöhlen im Südwesten Frankreichs hinterlassen haben: die Abdrücke nackter Füße, Fersen oder Zehen.

Hier steht die Wissenschaft vor der schwierigen Aufgabe, diese rätselhaften Zeugnisse der frühen Menschheit zum Sprechen zu bringen. Zum ersten Mal wollen sich zwei Kölner Wissenschaftler nicht allein auf die Forschungsmethoden der westlichen Welt verlassen. Sie suchen Unterstützung bei den San, bei den besten Fährtensuchern im südlichen Afrika.

Dr. Tilman-Lenssen-Erz von der Forschungsstelle Afrika der Universität zu Köln und Dr. Andreas Pastoors vom Neanderthal Museum in Mettmann hatten die mutige Idee: Was liegt näher, als das Wissen eines der letzten Jäger- und Sammlervölker der Erde zu nutzen – den reichen Erfahrungsschatz einer uralten Kultur, in der das Lesen von Spuren bis heute zum Alltag gehört?

Experten unterschiedlicher Lebenswelten und Denkweisen verbünden sich. Auf gleicher Augenhöhe treiben sie eine spannende kriminalistische Spurensicherung voran. Welche neuen Erkenntnisse wird diese unkonventionelle Zusammenarbeit aus dem Dunkel der eiszeitlichen Bilderhöhlen ans Licht befördern? Werden die Fährtensucher in den Abdrücken mehr oder anderes entdecken als die Vertreter der westlichen Wissenschaft?

Das Abenteuer der gemeinsamen Spurensuche nimmt seinen Lauf, in der Kalahari-Wüste und in den Pyrenäen. Wird die Rechnung der Archäologen aufgehen? Sicher ist nur eins: Wenn jemand Fußabdrücke mit Leben füllen kann, dann sind es professionelle Fährtenleser wie /Ui Kxunta, /Ui Ga!o und Tsamkxao Ciqae. Ihrem aufmerksamen Blick entgeht nichts, in der offenen Savanne nicht selten eine Frage von Leben und Tod.

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