Keramik, Bohrer und Strahlenpistole – Archäometrische Untersuchungen an Funden aus St. Helena
Ein neues Projekt bringt neue Kooperationspartner!
Letzte Woche waren erstmals die Kollegen vom Department für Analytische Chemie der Universität Olomouc an unserem Institut zu Gast. Im Rahmen des DAAD-Projektes zum Personenbezogenen Austausch (PPP) „Moderne chemische Methoden zur Analyse der Funde aus den ältereisenzeitlichen Grabhügeln von Simmelsdorf-St. Helena“ führten Dr. Lukáš Kučera, M.Sc. Zbyněk Žingor und M.Sc. Štěpán Dostál moderne archäometrische Analysen am Fundmaterial aus unseren Grabungen in St. Helena durch. Dabei wurden in Zusammenarbeit mit Dr. B. Mühldorfer auch die Funde beprobt, die bei der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg aufbewahrt werden.
Mit Dremel und XRF-Pistole…
Der Fokus des ersten Besuchs lag auf der Untersuchung des Gefäßinhaltes sowie der Bemalung der Keramikgefäße von Simmelsdorf-St. Helena. Die Probenentnahme fand mittels eines Bohrers im Rand- sowie Bodenbereich der Keramikobjekte statt. Die Bemalung wurde teils mittels der non-invasiven XRF-Spektrometrie Methode untersucht, teilweise wurden auch Mikroproben der jeweiligen Farbe genommen. Weitere Proben stammen von organischen Überresten wie Textilresten und „schwarze Substanzen“, die an den Funden haften. Die Proben werden im Department für Analytische Chemie in Olomouc analysiert.
Das XRF-Spektrometer kam zudem auch bei der Analyse der Metallfunde aus den Grabhügeln zum Einsatz.
Die weitere Planung sieht im Sommer einen Gegenbesuch in Olomouc vor. In dessen Verlauf die Bernsteinartefakte aus den Grabhügeln 1 und 2 hinsichtlich ihrer Herkunft analysiert werden sollen. (K. Hagemann)