Übergang vom späten Mittelpaläolithikum zum frühen Jungpaläolithikum in Jabrud II
Syrien
Priv.-Doz. Dr. habil. Andreas Pastoors, Prof. Dr. Gerd-Christian Weniger (Mettmann) & Dr. Jan F. Kegler (Aurich)
abgeschlossen
Projektbeschreibung
Die Ortschaft Jabrud liegt etwa 80 km nordöstlich von Damaskus (Syrien) und etwa 20 km östlich der libanesischen Grenze. Unweit der Ortschaft liegen eine Reihe von Höhlen zu denen auch die archäologische Fundstelle Jabrud II gehört. Das Fundmaterial von Jabrud II wurde bereits mehrfach untersucht. Die erste Bearbeitung der Inventare wurde vom Ausgräber A. Rust im Jahre 1950 unter dem Titel „Die Höhlenfunde von Jabrud (Syrien)“ vorgelegt. In der Folgezeit wurden die Artefakte mehrfach neu bearbeitet, wobei jeweils unterschiedliche Aspekte im Vordergrund standen. In den Arbeiten von D. Ziffer (Ziffer 1981) und J. Bakdach (Bakdach 1982) wurde ein besonderes Augenmerk auf das Jungpaläolithikum von Jabrud II geworfen. Die unteren sechs Fundschichten mit dem Übergang vom Mittel- zum Jungpaläolithikum wurden bislang wenig beachtet und waren Gegenstand einer technologischen Neuuntersuchung.
Demnach ist in Jabrud II ein Wandel der Konzepte zur Abschlaggewinnung zu erkennen. Im unteren Teil des Schichtpakets wurden Abschläge, Klingen und Spitzen durch das sog. Levalloiskonzept hergestellt, im oberen dagegen Klingen und Lamellen durch das sog. Klingenkonzept. Interessanterweise befindet sich zwischen diesen beiden Paketen eine Schicht in der beide Konzepte angewendet wurden und den Übergang markiert.
Literatur
Pastoors, Andreas; Weniger, Gerd C. & Kegler, Jan F. (2008). The Middle – Upper Palaeolithic transition at Yabroud II (Syria). A re-evaluation of the lithic material from the Rust excavation. Paléorient 34 (2): 47–66.