DFG-Projekt „Funktionale Variabilität im späten Mittelpaläolithikum der Halbinsel Krim, Ukraine“
Prof. Dr. Th. Uthmeier
(2000 – 2006)
Mit über 100 Fundstellen aus dem Zeitraum zwischen 125.000 und 30.000 Jahren vor heute, die sich allesamt entlang der 2. Schichtstufe des Krim-Gebirges befinden und konventionell vier verschiedenen Inventartypen zugeordnet werden, bietet die Krim-Halbinsel die Möglichkeit, auf einer Fläche von nur 420 km² der Frage nach der Lebensweise der späten Neandertaler sowie der Variabilität seiner materiellen Hinterlassenschaften nachzugehen. Im Rahmen des DFG-Projektes „Funktionale Variabilität im späten Mittelpaläolithikum auf der Halbinsel Krim, Ukraine“ werden seit 1999 insgesamt acht Fundstellen – darunter so berühmte, seit langem bekannte Stationen wie Starosel’e, Chokurcha oder Kiik-Koba, aber auch neu entdeckte Plätze wie Karabi-Tamchin oder Kara-Bey – durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln und die Krim-Abteilung der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Simferopol eingehender untersucht. Dank außerordentlich guter Erhaltungsbedingungen in langen, chronologisch hoch auflösenden Abfolgen, der konsequenten Einbindung naturwissenschaftlicher Analysen (Großsäuger- und Kleinsäugerfauna, Mollusken, Pollen, physikalische Datierungsmethoden) sowie, neuer Methoden in der Analyse der Steinartefakte (Werkstücksortierung, Transformationsanalyse, Arbeitsschrittanalyse) können zeitgleiche Fundstellen miteinander verglichen und auf mögliche funktionale Zusammenhänge hin durchsucht werden.